Was sagt die Presse zur Suzuki GSF 1200 Bandit, bzw. GSF 1200 S Bandit (beide Typ WVA9)?

[Anmerkung: Unterschied der „S“-Version zur normalen ist lediglich die Halbverkleidung mit Scheibe bei der „S“]


 

Auszüge eines Tests einer GSF 1200 S Bandit in „MOTORRAD“ Heft 11/2004 unter der Überschrift „Erfolgs-Garant“:

 

„Seit langem belegt die 1200er-Bandit-Baureihe einen Platz unter den Top Ten der Zulassungsstatistik. Das neue Modell mit ungeregeltem Katalysator sorgt auch im Top-Test für eine erfolgreiche Vorstellung.

 

Lieber gefallen als auffallen ist ihre Devise, die Bandit macht auf Understatement, obwohl weder ihr 1200 cm³ großer Vierzylinder, noch das komfortable Fahrwerk sich vor der Konkurrenz verstecken müssen. Ihren Fahrer nimmt die Bandit freundlich auf, weil der hohe Lenker und die tiefen Fußrasten eine entspannte und perfekte Sitzposition ermöglichen. So taugt die Suzuki zum Beispiel prima für eine flotte Tour an einem sonnigen Frühlingstag durch den Schwarzwald. Aufrecht sitzend genießt man nicht nur einen schönen Blick auf die gerade aus dem Winterschlaf erwachende Natur mit dem ersten Grün an den Bäumen, sondern zudem eine gute Sicht nach vorn und durch die großen, weit ausladenden Rückspiegel auch nach hinten. Dazu passt dieser bärige, ausgeruhte Vierzylinder, der allerdings trotz Gummilagerung und großer Ausgleichsgewichte an den Lenkerenden und unter den Fußrasten seine Vibrationen nicht ganz verbergen kann. ...

 

Kupplungs- und Bremshebel dagegen sind vierfach verstellbar, lassen sich auf die individuellen Bedürfnisse des Fahrers perfekt anpassen. Überhaupt erweist sich die Bandit als sehr gut ausgestattet mit Warnblinkanlage, zahlreichen Verzurrmöglichkeiten, Hauptständer und einem kleinen Staufach unter der Sitzbank. Nicht zu vergessen die klassischen und gut ablesbaren Rundinstrumente, die darüber hinaus mit einer Uhr und einer in Balkenform dargestellten Benzinanzeige alle nötigen Informationen bereit halten. ...

 

Auf der Landstraße zeigt sich die 1200er von ihrer Schokoladenseite. Das bullige Triebwerk übertrifft die Werksangabe von 98 PS mit gemessenen 112 PS deutlich. Das sind sogar zwei PS mehr als bei der zuletzt gemessenen Version ohne Kat, was sich auch in den besseren Fahrleistungen widerspiegelt. Erfreulicherweise fällt zudem der Verbrauch mit 4,9 Litern auf 100 Kilometer Landstraße 0,4 Liter geringer aus als beim Modell des vergangenen Jahres. Vorbildlich harmoniert der durchzugsstarke Vierzylinder, der durch lineare Leistungsentfaltung und geschmeidiges Lastwechselverhalten überzeugt, mit dem leicht zu schaltenden Fünfganggetriebe. Ein fülliger Drehmomentverlauf mit einer Spitze von 101 Nm bei 6300 Umdrehungen kaschiert die sehr lange Übersetzung, die zwar auf der Autobahn niedrige Drehzahlen garantiert, die Bandit jedoch schon im vierten von fünf Gängen fast ihre Topspeed erreichen lässt. Zum Touring-Charakter des Antriebs passt das Fahrwerk. Die komfortable Abstimmung bügelt auch derbe Schläge aus. Wie auf einer Sänfte bewegt man sich über Holperstrecken. Obwohl darunter die Rückmeldung etwas leidet, kann das den Piloten nie beunruhigen. Als besonders vertrauensbildende Maßnahme darf man den stoischen Geradeauslauf nennen. Egal, ob bei 230 Sachen – wobei die Halbschalenverkleidung mit einem guten Windschutz überrascht – oder bei voller Beschleunigung über Bodenwellen, die Suzuki bleibt immer auf Kurs. Selbst wenn sie für die große Urlaubstour mit den maximalen 208 Kilogramm beladen wird. ...

 

MOTORRAD-Messungen:

 

Gut im Futter: Der großvolumige Vierzylinder der Bandit steht mit gemessenen 112 PS und einem Drehmoment von 101 Newtonmeter bei 6300 Umdrehungen nach wie vor gut im Futter und übertrifft die Nennleitung von 98 PS deutlich. Daran ändert auch der neue, ungeregelte Kat nichts. Fünf Gänge reichen für so einen Drehmomentriesen allemal...

 

Bremswirkung und Dosierbarkeit der Sechskolbenanlage sowie die Bremsstabilität sind vorbildlich.“

 


 

Der „REISE MOTORRAD TEST KATALOG 2003“ berichtet folgendes über die Suzuki GSF 1200 S Bandit:

 

„Die 1200er-Bandit zählt zu den bestverkauften Suzukis der letzten Jahre. In 2001 ließen die Japaner ihrem Allround-Flaggschiff eine Modellpflege angedeihen. So erhielt die 1200er einen neuen Rahmen, eine neue Halbschale mit Doppelscheinwerfer, neue Seitenteile und zwei Sechskolben-Festsattelzangen vorn. ... Bereits für 2001 erfuhr das Aggregat eine eingehende Überarbeitung, bei der zirka 120 neue oder veränderte Bauteile wie etwas die 36er-Vergaserbatterie mit Drosselklappensensor für besseres und sanfteres Ansprechverhalten zum Einsatz kommen. Die Arbeit der Motorenkonstrukteure war ganz auf bessere Fahrbarkeit ausgerichtet. Was unterm Strich weder Leistungs- noch Drehmomenteinbuße bedeutet: 98 PS bei 8500/min (auf dem Prüfstand sind es meist rund zehn Pferde mehr) und 92 Nm bei 6500/min. Das Vorderrad bleibt bei Kavalierstarts nun eher am Boden, ohne dass die Maschine an Fahrdynamik verliert. Die Power der großen Bandit ist seitdem besser dosierbar. Nach wie vor schiebt der dicke Vierer mächtig voran, und das aus jeder Drehzahllage. Oben raus legt er schön gleichmäßig an Leistung zu. ...Die Bandit fährt sich handlich und neutral. Power von Motor und Bremsanlage sind beindruckend. ... Mit nur geringem Krafteinsatz lenkt die Bandit in Kurven ein und bleibt im weiteren Verlauf absolut neutral. Die Bremsanlage mit Sechskolben-Festsattelzangen an der Doppelscheibe vorn passt in allen Lagen und für alle Fahrercharaktere. Die Bedienung ist problemlos, mit ausreichendem Biss und guter Dosierbarkeit ist man stets Herr aller Verzögerungslagen. Die Ausstattung mit Halbschale passt zum Universalcharakter des Bikes. In Verbindung mit dem großen Doppelscheinwerfer sieht die S gefällig, sogar sportlich aus und bietet vor allem bei Nachfahrten eine gute Lichtausbeute. Die Sitzbank weiß mit breiter und langer Polsterung zu gefallen. ... Im Cockpit finden sich zwei Rundinstrumente in Chromtöpfen. Im Tachometer sind zwei digitale Tageskilometerzähler, im Drehzahlmesser eine Balkenanzeige für den Benzinstand integriert.“

 

Bewertungen

Motor: vier von fünf möglichen Pluspunkten

Fahrwerk: fünf von fünf möglichen Pluspunkten

Handling: fünf von fünf möglichen Pluspunkten

Bremsen: fünf von fünf möglichen Pluspunkten

Sozius: vier von fünf möglichen Pluspunkten

Langstrecke: vier von fünf möglichen Pluspunkten

 


Im „Motorrad Katalog 2001“ wurden die in Deutschland angebotenen Motorräder aller Hersteller aufgeführt und kurz kommentiert:

“Schöner könne Motorradfahren kaum sein. Sagt Suzuki von seiner GSF 1200 Bandit. Mag stimmen, denn die Räuberbande ist ziemlich beliebt. Außerdem stand nach der 600er Bandit nun die 1200er auf dem Renovierungsplan. Die Änderungen zum Vorgängermodell: Feinschliff beim Motor, um feineres Ansprechverhalten plus kräftigerem Durchzug auch im mittleren Drehzahlbereich zu erzielen. Ein vergrößerter Ölkühler soll für ausgeglichenen Temperaturhaushalt sorgen. Ein neuer Rahmen mit gerade verlaufenden Oberzügen und eine Sechskolbenbremse vorne sind die wichtigsten Fahrwerksänderungen.“


„Motorrad TEST“, Sonderheft 2001 des Motorradmagazins MO, schreibt:

„16 Pluspunkte: gut

Nachdem weltweit über 60 000 große Bandits verkauft wurden, bekam die Version fürs dritte Jahrtausend eine grundlegende Überabreitung spendiert. Rahmen, Motorabstimmung und Sitzgeometrie wurden gegenüber dem Vorgänger modifiziert. Nach wie vor gibt es die 1200er Bandit auch in Version N ohne Verkleidung. ...

Motor:

Ohne Choke nach dem Starten sofort gute Gasannahme und Fahrbarkeit. Wundervoller Schub ab 2000/min. ... Insgesamt souveräne, drehmomentbetonte Motorcharakteristik. Hängt schön am Gas. ... Ölstandskontrolle per Schauglas.

Kupplung und Getriebe:

Hydraulisch betätigte Kupplung. Leichtgängig und gut dosierbar. ... Getriebe leichtgängig und exakt zu schalten. ...

Fahrwerk:

Ausgewogenes Fahrwerk mit neutralem Lenkverhalten. Fein ansprechende Federelemente. Ausreichend straff, ohne unkomfortabel zu sein. Gute Fahrstabilität bis Höchsttempo. ... Gute Schräglagenfreiheit. Geringe Aufstellneigung beim Bremsen in Schräglage. ...

Komfort:

Bequeme Sitzposition mit gutem Kontaktgefühl zum Motorrad. Oberschenkelunterbauung besser als beim Vorgängermodell. Verkleidung mit gutem Windschutz und geringer Turbulenzerzeugung. ...

Bremsen:

Die neuen Sechskolbenzangen sind, wie die bisherigen Vierkolbenzangen auch, prima für den Alltag abgestimmt, also nicht zu bissig, bei dennoch vehementer Wirkung. Hinterradstopper gut dosierbar und wirkungsvoll.

Fahrleistungen:

Hervorragende Beschleunigung, sehr guter Durchzug. Mit neuer Motorabstimmung und gemessenen 111 PS Maximalleistung kann sich die neue Bandit aber nicht signifikant vom Vorgängermodell absetzen.

Ausstattung:

Anständige Sichtverarbeitung. Anbauteile passgenau. Verkleidung produziert keine Rappelgeräusche. Edelstahl-Auspuffanlage. Haupt- und Seitenständer serienmäßig. Handhebel einstellbar. Gepäckhaken. Schön gemachte Leichtmetall-Kettenabdeckung. Gut ablesbares, rahmenfestes Cockpit. Energisch ausleuchtendes Fahrlicht. Gut platzierte Spiegel.

MO-Messwerte:

Gewicht vollgetankt 245 kg, davon 50 % vorn

Topspeed solo liegend 230 km/h

Beschleunigung von 0 bis 100 km/h in 3,0 s ...“


 

„Schermer’s MOTORRAD KATALOG 2001“ schreibt:

 

„Gezielte Überarbeitung für die große Suzuki Bandit des neuen Jahrgangs heißt: keine radikalen Neuerungen um jeden Preis, sondern überzeugende Verfeinerungen im Detail unter weitgehender Beibehaltung des bekannten Erscheinungsbildes. Die Japaner sprechen trotzdem gern vom „New Model“, immerhin ist das Fahrwerk komplett neu gezeichnet. Leicht vergrößert wurde der Tankinhalt von 19 auf 20 Liter Fassungsvermögen. Für eine bessere Sitzposition reduzierte man die Höhe der Sitzbank um 20 Millimeter, außerdem soll mehr Unterbauung im Oberschenkelbereich den Komfort erhöhen. In diese Richtung zielt auch die voluminöse Halbverkleidung der S-Version, welche mit hinterlüfteter Scheibe Verwirbelungen mildert. Das Triebwerk ist neu abgestimmt und mit einem größeren Ölkühler bestückt, die vordere Doppelscheibe hat Sechskolbenzangen.“

 


 

Auszüge eines Tests einer GSF 1200 Bandit in „MOTORRAD“ Heft 2/2001 unter der Überschrift „Power to the People“:

 

„Wir sagen „ja“ zu gemessenen 114 PS. ... Wir sagen „ja“ zur neuen 1200er-Bandit. Ein Motorrad ohne Starallüren, das uns trotz umfangreicher Renovierungsarbeiten das vertraute Gefühl von Heimat gibt. ...

Denn nach wie vor ist nichts Abschreckendes an ihr. Nichts, was einem ungefähr verrät: Hey, ich bin ein 114 PS heißes Eisen, das dich im Handumdrehen in die Umlaufbahn feuern kann. Mit meinen Beschleunigungs- und Durchzugswerten könnte ich an die Börse gehen, mit meiner Drehmomentkurve zum Film. Nichts dergleichen. ...

Aber Drehmoment, das hat sie. Und zwar nicht zu knapp. Von 3200 bis 7800/min stehen permanent über 100 Newtonmeter an. Pro Tankfüllung bedeutet das maximal zwei Schaltvorgänge. ...

98 PS stehen im Fahrzeugschein, 114 haben wir gemessen. Warum diese Tiefstapelei, Herr Suzuki? ...

 

Fazit:

Ein gutmütiges, alltagstaugliches Big Bike mit hohem Unterhaltungswert. ...“

 


 

Auszüge eines Vergleichstests von Honda Hornet 900, Kawasaki ZRX 1200, Yamaha XJR 1300 und Suzuki GSF 1200 Bandit in „MOTORRAD“ Heft 3/2002 unter der Überschrift „Wo rohe Kräfte...“:

 

Leistungsdiagramm: 84 kW (114 PS) bei 8700/min, 103 Nm bei 4200/min.

 

„Fazit:

2. Platz Suzuki GSF 1200 Bandit

Sie ist die Topsellerin unter den Naked Bikes. Kein Wunder, die große Bandit macht’s allen recht und keinem Angst. Obwohl ihr mittlerweile als Klassiker geltende 1157-cm³-Brummer mächtig loslegt, vermittelt sie Novizen das nötige Maß Vertrauen, ohne Profis zu langweilen. Die gelungene Ergonomie sowie ein problemloses, stabiles Fahrverhalten tun ein Übriges, um den exzellenten Ruf der Bandit weiter zu festigen. Zum günstigen Preis bekommen Drehmomentfreaks und solche, die es werden wollen, einen erwachsenen, ausgereiften Alleskönner in bester Japan-Tradition.“

 


 

 

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